Donnerstag, 28. September 2017

Der lange Weg nach Marathon

"Halb" hört sich nicht viel an... 

Der Halbmarathon in Landsberg

Er sollte die letzte Trainings-Strecke zum München-Marathon 6 Tage später sein.

Mein Konzept war einfach:
Laufen, laufen, laufen... so dass ich in Landsberg die 21 Kilometer in einer guten Zeit unter zwei Stunden (Traumziel war meine Bestzeit aus den 90ern (hahaha) mit 1:45) absolviere, dann würde das mit dem Marathon schon klappen.

Nun, nach dem motivierten Trainings-Anfang 101 Tage vor dem "Big M-Day" wurde ich erst mal 2 Wochen krank und setzte mit einer anschließenden Urlaubswoche auch gleich mal 23 Tage aus...

1x quer durch München-Marathon

Der München-Marathon

"Try your best, train the rest!"

Das Wetter war ideal, die Motivation nicht immer.
Neue Laufschuhe, Aufzeichnung der Laufstrecken, Radius-Erweiterung der Routen – die 21 pack ich jetzt, keine Frage – ob unter zwei Stunden ist allerdings die Frage.

Und den München-Marathon in jetzt 10 Tagen – tja, das ist mir ehrlich gesagt noch ein Rätsel.
"Let see..."

Gelaufen im Juni: ganze 27,37 km
Gelaufen im Juli: 93,78km
Gelaufen im August: 99,93km
Gelaufen im September: 139,71km

Ich glaube, einem Marathon-Profi sollte ich diese Trainings-Bilanz nicht unbedingt zeigen ;0)
Aber Ziele zu erreichen oder zu scheitern ist überwiegend Kopfsache!!!

Den Halbmarathon am Dienstag in Landsberg dann aber erfolgreich und ohne "Plesürchen" in einer für mich guten Zeit von 1:48 absolviert – das gibt Zuversicht
Daher: Gelaufen auch noch im Oktober: 21,0 km

Mit einem Trainings Laufpensum von 381,8km wird das München-Ding doch unter 5 Stunden zu meistern sein, oder?!
Schon ordentlich Puls - ein Tag vor dem Start...
Also habe ich die Tage vor dem Marathon nichts gemacht. Relaxed. Früh ins Bett gegangen.
Am Wochenende dann die Startunterlagen abgeholt, am Samstag um halb 10 auf dem Olympiagelände geparkt und um 10:15 mitten in einem riesigen Pulk mit der Zielzeit 4:30 gestartet.
Das Wetter war optimal. Kein Regen, keine Sonne, 12 Grad, windstill. Einmal quer durch München, meiner alten Heimatstadt - war wie in "Wiedersehen" mit vielen Ecken, wo ich schon lange nicht mehr war.
Ich bin den Lauf in einem gemächlichen Tempo angegangen.


Einmal quer durch den englischen Garten - entspannt, nett. Viele Bands und Trommel-Combos pushen, anfeuernde Zuschauer ebenfalls. Die Stationen mit Drinks und Verpflegung waren sehr gut angelegt und es waren einige Kuriositäten auf der Piste, die einem immer wieder ein Lächeln abverlangten.

"Geknackt" - das Ding ;0)
Die ersten 21 Kilometer waren erstaunlich leicht
Ab Kilometer 26 auch mal eine Banane zu mir genommen, vermehrt getrunken. Kreislauf und Kondition waren nicht das Problem.
Aber ab Kilometer 36 haben die Oberschenkel dicht gemacht, ab Kilometer 38 die Knie und Knöchel ganz schön gezogen. Aber wirklich von einer "Aufgabe" bedroht war ich lange noch nicht.

Zusammen mit Andi, einem Mitstreiter ab Kilometer 12, liefen wir in den "Tunnel" der Arena ein. Adrenalin pur. Wir jubelten, liefen Arm in Arm die letzten 300 verdammt langen Meter ins Ziel – geschafft!!! In sage und schreibe 4:15 – wow, yes!!!


Jetzt könnte man natürlich hinzufügen, dass der München-Marathon als eine einmalige Herausforderung gedacht war... obwohl es jetzt einen Tag danach schon im Gedanken "brizzelt", ob ich ihn mit etwas mehr Training nicht auch unter 4h schaffen könnte – bestimmt!!!

Und hier der Link zum Film ;0)

Donnerstag, 29. Juni 2017

Summertime! "Oben ohne" beflügelt die Sinne...

Sonne auf mein Haupt!


Die Temperaturen steigen, die Sonne strahlt, die Tage sind lang und der warme Wind weht einem um's Haupt (oder Haar, wenn man welches hat ;0)

Zum bequemen entspannen ein guter 2-Sitzer, der A5 Quattro
Da ist die beste Art der Fortbewegung natürlich "Oben ohne", runter mit dem Top, Offenherzig und dem Sommer am nächsten.

Dazu chillige Musik, schöne Straßen, eine bezaubernde Landschaft und das gute Gefühl, der Tank ist noch voll!

Solche Dinger kann man sich ausleihen, sollte man sich mal ausleihen. Muss ja nicht gleich ein A5 sein, kann aber auch ein 911er Cabrio sein – however..
King of the road - je kleiner die Straßen, desto feiner ;0)
Für diesen einen Tag im Sommer, den speziellen "Cabrio-Tag", an dem alles stimmig ist (Wetter, Strecke, Beifahrer (?)) lohnt es sich, sich mal so ein Gefährt zu gönnen.

Es kann ein unvergesslicher Tag werden, kann aber einfach auch "nur" schön sein, dieses Gefühl mal (wieder) zu genießen – diese Leichtigkeit, Beschwingtheit, Freude, Frische...

Cabrio fahren ist chillen, cruisen, entspannen, genießen, relaxen und schwelgen.

Cabrio fahren ist Kurzurlaub.
... und man sollte nicht vergessen, sich vorher ausreichend einzucremen ;0)

Also, in diesem Sinne...
midlife cruising as its best, Bullshit revolte ;0)

Mittwoch, 28. Juni 2017

Jetzt auch das noch – Marathon!!! – Versuchung eines antiken Dauerbrenners

Wieso sind die Griechen jetzt schuld?

Als Midlife-Cruiser stellt man sich so manche Frage und man lotet aus - nein, man (also ich jetzt in diesem Fall) möchte natürlich vermeiden, jetzt schon zum alten trojanischen Eisen zu gehören.

Darum, Arsch in die Höhe, orientieren, was humanoide Exemplare schon so alles geleistet haben und sich an der Einen oder Anderen erstaunlichen Leistung ein Beispiel nehmen.

Gut, da bin ich dieses Jahr auch schon gut dabei (siehe frühere Beiträge ;0) – aber ein Stillstand ist natürlich gefährlich!
Außerdem macht es ja Spaß, sich weiter "zu steigern" und neue Horizonte zu erklimmen.
Also rein ins Internet, Recherche, lesesn, gucken, kramen.
"Oh... das iss' es... verdammt!"

Der München-Marathon.

Nach einigen Halbmarathons in meinem Leben habe ich mir bis jetzt geschworen:
"Never ever a marathon!"

Aber so etwas fehlt halt noch in der Liste der erledigten heroischen Herausforderungen eines modernen Heldenanwärters.
Und außerdem: "Was der Athener Bote Pheidippides vor rund 2500 Jahren in seinen gebundenen Sandalen konnten, muss ich auf Gel-Kissen und textil akklimatisiert doch auch schaffen!!! Oder?"

Und so viel Aktive - und ich nicht dabei? Hm...
Puh... da prangt also der Count-Down von meinem Monitor entgegen: 
Hundert und ein Tag und zweiundzwanzig Stunden... 
das müsste doch zu schaffen sein!!!

Einmal im Leben muss man diese 42 Kilometer (l.m.a.A.) als halbwegs sportlich ambitionierter Mensch (aha...) doch mal gelaufen sein, heißt es! (Tut es doch, oder? Na also ;0)

Und wenn nicht dieses Jahr, wann dann? 
Also heißt es nun, langsam an die Sache ran gehen. Eine Strategie überlegen (ich und ein Plan... Hahaha ;0), langsam schon mal die Laufschuhe schnüren und ab, husch, husch, ins Gelände. 

Tausende kleiner Schritte = ein großer Schritt für mich!
So mache ich das!

Bis jetzt war bei max. Kilometer 32 Ende Schicht im Schacht beim joggen (und das war vor Jahren – ach was, Jahrzehnten...) 
– da muss ich irgendwie drüber!

Viel Zeit, in der zwischenzeitlich ja auch noch einiges passieren wird. Aber den 8. Oktober muss ich jetzt im Auge behalten.
Es ist eine Herausforderung und wäre auch ein schöner Triumph für mich, keine Frage. ;0)

Ok dann... dann soll es so sein – am 8.10.2017! Eine typische Bullshit-Revolte-Aktion!
Tom ;0)

Link zum Film:


... und noch was lustiges zum Thema ;0)

Donnerstag, 8. Juni 2017

Kurvenreich fährt "Mann" am Besten - eine Offenbarung

... und zwar stets auf's Neue,
rauf und runter, so oft es geht!

Von der Droge auf zwei Rädern

Freiheit, die ich meine... ;0)
Jetzt drehe ich schon seit 33 Jahren am Rad... ich meine, am Gasgriff - und kann es einfach nicht lassen - eigentlich, denn... aber das erzähle ich am Schluss.

Zu Anfang haben mich noch leichte 80ccm in der Figur eines Welteroberers mit zarten sechzehn Lenzen über die Alpen nach Italien getragen, mehrfach sogar. Meine DT 80LC war Kumpel, Freundin, Raumgleiter und "Independent-Insurance" zugleich.

Danach die 600er "Eintöpfe", die das Leben schmackhaft machten - und Bezeichnungen wie "XL, DR, XT", die man sich am liebsten verliebt auf den Oberarm tätowiert hätte.
Mit Ihnen war die Freiheit grenzenlos und jede Tour wurde zur Entdecker-Reise:
Die Mittelmeerinseln, Nordafrika, unzählige Alpenexkursionen – und immer mit dabei: Zelt, Schlafsack, Benzinkocher!

Die Welt stand plötzlich offen... ganz weit!
So schmeckt Abenteuer, so riecht Benzin und so entstehen die Geschichten, die man sich noch Jahre später am Lagerfeuer erzählt.

Ist es übertrieben, wenn ich sage, dass diese "Stahl-Mulis" kernige Männer aus uns machten?
Zum Teil ist das bestimmt die Wahrheit, zumindest im Sinne jener ritterlichen Tradition, hoch zu Roß auszuziehen und die Welt zu erkunden. Mit Helm, schweren Stiefeln, Protektoren und ohne tägliche Dusche.

Es ist für manche vielleicht nicht nachzuvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn jede Bewegung, jede Gewichtsverlagerung, jeder Blick und jede Kurve "Eins" werden, alles nahtlos ineinander greift, sich das tiefe Gefühl der Vertrautheit und Verbundenheit einstellt, Mann und Maschine sind ein Team, ein Guss, ein Hybrid-Wesen!

Ritter, Ross und Burg - die Legende lebt!
Und dann natürlich noch dieses: "Dum dum dum dum oder bam bam bam bam... uh, Gänsehaut!!!
Schraubte man früher noch die Flöte raus, sorgten später Zweizylinder mit Sportauspuff für voluminöseren Bums. Wie oft hat man sich in Tunnels die Dröhung gegeben?!!! ;0)

Ich danke Gott dafür, dass zu meiner Zeit die meisten der italienischen und französischen Militär- und Schottenbergstraßen noch offen waren, ich pfeifende Elektrobikes nicht wirklich noch erleben muss und Nordafrikanische Staaten noch zu bereisen waren – was für eine geile Zeit!!!

All dies flammte nach langer "Erziehungspause" auch genau so wieder die letzten fünf Jahre mit meiner dritten Africa-Twin XRV 750 (91er Jahrgang) auf - nur dass die Fernreisen organisatorisch und familiär einfach nicht zu machen waren... und dann kommt irgendwann wieder der Moment, wo man sich fragt, wie lange möchte man das Ganze noch machen?
Wie lange noch an den frühen Abenteuern aktiv festhalten?
Mit strahlende Augen durch die Alpen ;0)
Wie wahrscheinlich ist es noch aus pers. Gründen, demnächst Albanien, Georgien oder die Mongolei bereisen zu können?

Meine ganzen Motorradkumpels um mich herum haben die Bike-Stiefel nach und nach ausgezogen und in die Ecke gestellt. Schade, sicherlich, es gibt ja auch noch Anderes...

Wenn ich in den letzten Jahren an Bergpässe gedacht habe, dann immer öfter, sie mit dem Rad zu bezwingen. Vielleicht ist es die Entschleunigung und die zunehmend wichtiger werdende Fitness des eigenen Körpers, die solche Prozesse in Gang setzt.

Gipfelstürmer im Duett.
Ich werde / sollte / will sie jetzt also verkaufen, meine treue Weggefährtin, meine AT – und das bricht mir einerseits das Herz, aber im Wohnzimmer als Schauobjekt ist kein Platz und der Erlös schon zwei neuen Zahn-Implantaten zugebuchtt ;0)

Darum war es also an Vatertag daran, die letzte Tour zu fahren, in gewohnten Gefilden und mit Ihr in unendlich kurvenreicher Natur zu schwelgen – einen ganzen Tag und 750 Kilometer lang, nur wir Zwei... ;0)

Und... fuck it!!!
Wieder Blut geleckt, Puls gefühlt, verliebt und vernarrt – auf's Neue.
Nix da, die AT bleibt bis auf Weiteres in ihrem Stall!!!

Und hier der Link zum Film dieser grandiosen "Abschieds"-Tour:


Love you Babe and i'll miss you!
Tom

Donnerstag, 11. Mai 2017

Soweit die Füße tragen - der "Megamarsch"

Vom Hirnschiss zum Wadenkrampf...

Nachdenken darf man bei solchen Extrem-Events ja eh nicht wirklich und das Kleingedruckte am Besten auch nicht vor der Zusage und der Auszahlung des Startgeldes lesen.

München – Mittenwald ... ok?!
100 Kilometer in 24 Stunden – aha...

Ich klammere mich an die Leistung vor ein paar Wochen, die 320km Jakobsweg in 7 Tagen absolviert zu haben, blende den dicken Knöchel nach der letzten Tagestour von 55km aber besser mal aus - und den Unterzucker zum Schluss, und die verkrampften Waden und die brennenden Fusssohlen...
Also etwas weniger als das Doppelte der Strecke – in 24 Stunden.

Nicht nachdenken. Einfach nicht darüber nachdenken!

Ich muss ja nicht ankommen, wenn der Spaß aufhört, ist Ende – übertriebener Ehrgeiz ist keine Option für mich.

... hier nun also mein Bericht und danach natürlich auch der Link zu meiner gefilmten Dokumentation des Megamarsches.

Ohne Countdown und so...

Ich komme an und schon beginnen sich die Massen, angefeuert von Samba-Trommeln, in Bewegung zu setzen – und ich gleich mit ihnen.
Es ist Samstag, 16:15 Uhr.

Wandern auf Traum-Pfaden.
Das Wetter ist ausgesprochen gut und die Stimmung bei den Megamärschlern heiter bis Lustig.
Kurze Dialoge aufmunternder Art, gegenseitige Fragen, gutgemeinte Mut-Parolen und nette, flüchtige Kommentare untereinander beflügeln das "Miteinander" ;0)

Ein langes Band bunter Menschen zieht sich an den Isarauen entlang durch frisches Grün und bei milden Temperaturen. Die Sonne glitzert im Wasser und manche unterhalten sich ausgelassen, andere gehen die Strecke schweigend und in sich vertieft.

Die erste Station "zum rasten und Auftanken" war kurz vor Wolfratshausen. Ich schnappte mir 2 Bananen, einen Riegel und füllte meine Flaschen wieder auf, dann ging es auch gleich weiter.


Kurz nach der Isar-Brücke - fail...
1. Station, Zeit zum "Nachtanken".
ich, der sich ja weder mit Streckenbeschreibung noch GPS-Karte auf den Weg gemacht hat
("da gehen so viele... kann ja nichts passieren" ;0) lief gleich mal mangels orientierungsverlässlichem Frontman direkt nach Wolfratshausen rein...

Gut, ich kenne mich hier in der Gegend zwar aus und traf die Anderen dann auch wieder, nachdem ich schließlich eine ganze Weile am Loisach-Kanal Stadtauswärts unterwegs war.
Das hat mir aber auch ein paar Extra-Kilometer beschert.

Die Dunkelheit setzte ein und rückwärts gewandte Blicke boten immer wieder das Bild einer wandernden Stirnlampen-Lichterkette. Schön ;0)

Am Himmel glitzerten immer mehr Sterne, in der Ferne Wetterleuchten und lange schon vor Beuerberg bestimmte der Takt einer Mega-Techno-Party den Rhytmus meiner Schritte.

Dann ein dumpfes "Wums" hinter mir.
Ein etwa 70 Jährigem stürzte mit seinem unbeleuchteten Fahrrad direkt hinter mir in den tiefen Graben neben dem Weg. Zum Glück nichts passiert!
Aber die "Rescue-Gruppe" der Wanderer an Ort und Stelle formierte sich daraufhin zu einem 8-Köpfigen Wanderteam, dass sich trotz mehrfacher Karten und GPS-Fachleuten... verlaufen hat.

An dieser Stelle sein Angebracht: Liebes Mega-Marsch-Team, 
an der Streckenmarkierung und Wegführung ist noch viel Luft nach oben!!!

Nach geraumer Zeit, der Mond war inzwischen aufgegangen, stießen wir wieder auf die vorgesehene Route, hatten aber die Versorgung-Station 2 verpasst. Meine Reserven im Rucksack waren reichlich, die der Anderen zum Glück auch. So marschierten wir weiter. Durch diese kleine Wegverkürzung war mein Kilometerpensum also wieder zur Strecke im Lot.

Auf dem Damm neben der Loisach splittete sich das Team dann auf. Schuld war der Wirt einer Pizzeria, der uns um eine Minute nach 0 Uhr keine Bier mehr ausschenken wollte. Während Einige sich Leitungswasser bringen ließen, machte ich mich wieder auf den Weg - es ging nach ersten Knie- und Oberschenkelstechen gerade wieder so gut.

Haha, aber Markierungen waren ja fehl am Platz. So führte mich der vermeintliche Weg zuerst in eine Sackgasse, die ich über eine Sumpfwiese weiter marschierend schlichtweg ignorierte.
Danach erklomm und überquerte ich aber auch noch die Penzberger Halde.

Mir war schon klar, dass ich wieder einmal daneben gelegen habe, aber ich wußte ja, dass der Weg über Penzberg weiter nach Benediktbeuern führte.
"Stets vorwärts" war meine Devise, "und nie zurück"!
Also, kleine nächtliche Stadtbesichtigung und rüber zum Radweg nach Bichl - und da war sie dann auch wieder, die Lichterkette.
"Die Nacht war dunkel, der Mond schien hell... ;0)"
Der Mond schien nun hell über uns und davor und dahinter blitze es.
Was für ein Glück, nach all den letzten Wettervorhersagen!

Ich folgte einem Paar, dass nach GPS ging, aber in Bichl auf der Suche nach dem richtigen Weg kehrt machte. Die Lichter von Benediktbeuern waren aber schon zu sehen und so ging ich abermals alleine weiter.
Vor Benediktbeuern erinnerte ich mich an einen schönen Radweg entlang der Loisach und bog rechts auf einen Feldweg, um Kloster und Ortschaft westlich zu umgehen.
Um 2 Uhr begann es dann zu nieseln und weit und breit keine Stirnlampe mehr in Sicht.

Tendenziell war ich richtig, aber wie weit der Umweg diesmal werden würde... An einer Wegkreuzung begann um 3 Uhr dann der Wolkenbruch.
Also Regenjacke raus und weiter.

Nach abermals geraumer Zeit querten vor mir Stirnlampen von links nach rechts. (???)
Ok, nun keine Experimente mehr, das Wetter schreit nicht nach weiteren Sondereinheiten!!!

Ich überholte einige der Wanderer auf nassem Gras und der schmale Pfad führte durch Schlamm und Pfützen. Ich hielt mich dann hinter dem ersten dieser Gruppe, bis der Weg nach Kochel klar ersichtlich war.

In der Ortsmitte dann der 3. Stützpunkt, zum Glück in einem Gasthaus. Es war jetzt 4:15 Uhr.
Hier war es warm und trocken und man konnte sich seiner nassen Klamotten entledigen und wechseln, nachdenken und resümieren.

Ich hatte je eine große Blase zwischen den vorderen Ballen bekommen (!), die beim barfuß auftreten arg schmerzten. Hatte ich auch noch nie.
Ich trank 2 Café und stopfte mich mit Milchbrötchen und Bananen voll.

Blitzgedanke und Entscheidung

Dann las jemand die Prognose vom Wetterradar vor: "Durchgehender Regen bis 12 Uhr Mittags..."
Dann ein Kommentar: "Der erste Zug geht um 5 Uhr 5", jetzt war es zehn Minuten vor fünf.

Einige der Leute dort brachen hier ab, nach 65 Kilometer, machten sich auf den Weg zum nahegelegenen Bahnhof.

Auch ich überlegte mir, ob ich wirklich noch weitere 35 Kilometer im Regen gehen möchte? Wofür?
Man muss es ja nicht erzwingen!
"Nein, Abbruch, jetzt!"

Also trockene Klamotten an, alles andere in den Rucksack stopfen und ab zum Bahnhof.

Ich ging aus der Gaststätte und...
der Morgen dämmerte, die Vögel zwitscherten und es regnete nicht mehr.

An der Kreuzung sprach ich zwei vorbeiwandernde an, der Stützpunkt sei da hinten und Sie erwiderten nur: "Nö, nö, wir gehen gleich weiter."

Auf dem Urfeld-Pass ;0)
Da bog ich kurzerhand nach rechts ab und schloss mich ihnen spontan an.
"Egal, jetzt bist Du schon hier, das Wetter sieht besser aus als gedacht - wird schon klappen!"

Von nun an gab es kein Zurück mehr, das wußte ich.
Also stieg ich mit dem Tiroler Michael und dem Stuttgarter Peter hoch zum Urfeld-Paß. Nach einer relativ kurzen und schönen Strecke überquerten wir den Kesselberg rüber zum Walchensee.

Teilweise blauer Himmel, das Wolkenbad zerreiß zusehens und die Berge vor uns in frischem Weiß. Ein toller Anblick!
Morgenstimmung am Walkende
Zu diesem Zeitpunkt beeinträchtigten den "Genuß am Moment" ein Dauerbrenner an den Sohlen, ein Überlastungsschmerz in den Knien und ein anfängliches Ziehen an den unteren Schienbeinen... ja, sonst alles gut ;0)

Der Weg entlang des Ufers zog sich eine Weile dahin ("komisch, mit dem Motorrad geht das immer ratz-fatz!") und als wir das Wikingerdorf und darauf auch bald die 4. Station in der Feuerwehr-Wache erreichten, schien die Sonne mit voller Kraft auf dieses phantastische Panorama rund um den See - und wir mitten drin ;0)

Entgegen jeder Wettervorhersage - Einfach Traumhaft!


Toilette, ein Café, eine Wurstsemmel, Banane, Riegel... und weiter geht es, bevor es "zu gemütlich" wird.

Nun waren wir zu Viert, die mehr oder weniger lose beisammen den weiteren Weg in Angriff nahmen. 23 Kilometer sollen es noch sein - und Zeit hatten wir ja genug dafür.

Also keine Eile - obwohl... wir waren alle schon so in unserem Tempo eingelaufen und wollten diese Tour jetzt auch nicht noch unnötig in die Länge ziehen.

Der grobe Schotter auf den Wald-Wegen vor Wallgau betäubte meine Sohlen schon fast uns so ging es nun schon wieder besser. Den Hügel in der Ortschaft dann hinab fauchten meine Oberschenkel auch ganz schön. So eierte ich Kilometer um Kilometer weiter.


Das Ziel so nah - und doch so fern...
Auch Michael hatte mittlerweile ein kleinwenig schiefes Gangwerk und Peter's Kopf und Hände hingen auch schon demotiviert herab - dafür ging er noch aber noch locker aus der Hüfte ;0)

Krün war erreicht und es war nun keine Frage mehr ob, sondern nur noch in welcher Verfassung wir das Ziel erreichen, Und die Zeit war sensationell, unglaublich! Und das nur, weil immer Einer dann weiterging, wenn ein Anderer über eine Pause nachgedacht hatte.

Der Weg nach "Abfahrt" Mittenwald zog sich wie ein Gummiband, aber die letzten 3 Kilometer vorbei an der Kaserne und dann bis endlich mal ins Zentrum und ans Ziel am Bahnhof zu gelangen... war ein kleines Martyrium.

Und dann war es so weit! Punkt 12Uhr!!!
Nach 19 Stunden und 45 Minuten am Ziel - ich hätte das nie für möglich gehalten. 
"Wow ;0)".


Wie ich der Facebook-Seite entnommen habe, haben 193 das Ziel erreicht, 
190 innerhalb der 24h.

Gratulation und Gruß an Alle Beteiligten und das Team vom Megamarsch. 

Es war eine besondere Erfahrung und Auslöser für phantastisches, kleines Abenteuer ;0)


Jetzt auf Youtube gestellt:



Bullshit Revolte!!!
Euer Tom

Kleine Bilder-Galerie:




























Dienstag, 2. Mai 2017

Reif für die Insel – Mallorca Cycling

Gehirn an Wade – gib Gummi!

Der Frühling hat begonnen – 
Zeit, die müden Knochen wieder in Schwung zu bringen, 
die noch winterschläfrige Muskulatur zu reaktivieren und
den Kreislauf mal wieder in Schwung zu bringen.
Darum, ab auf die Insel!

1 Woche Mallorca – Trainingscamp im Rennrad-Eldorado


Insel-Flair – vielversprechendes Ambiente für eine genussvolle Urlaubs-Woche ;0)
Viel davon gehört, noch nie ausprobiert und nun scheint der richtige Moment dazu gekommen.
Erstmals beziehen wir, Gerhard und ich, auf der "Wärme-versprechenden Urlauber-Insel mit dem Rentner-Image" Quartier.

Nicht in einem "All-you-can-in-Dich-reinstopf-Tempel" – also ja, schon... aber nicht vorrangig!
Oh nein, wir geben uns anderweitig die Kannte – in einem "Sporthotel" mit direktem Anschluss an dem Schweizer Rennrad-Trainings- und Verleih-Zentrum Hürzeler :0)

Fliegengewicht aus Carbon.
Uns stehen Rennräder vom Feinsten (Centurion Carbon) zur Verfügung. Ebenso Guides für Traings-Fahrten in verschiedenen Klassen (Km, Hm, Km/h).

Am Hotel selbst lockt

  • ein Pool (noch zu kalt ;0),
  • eine Schwimmhalle mit Sauna (jeden Tag nach der Ausfahrt ausgiebig genutzt! ;0),
  • ein Gym (... ja wann das jetzt noch?) und
  • ein reichhaltiges Buffet, z.B. für eine Sportler-bewußte Ernährung (neben all den 1000 anderen unwiderstehlichen Leckereien...)

Aussicht vom Zimmer-Balkon ;0) Glückstreffer in der ersten Reihe!
Doch zu Beginn haben wir letztendlich keine Ahnung, was da auf uns "zu rollt" – ob unsere Waden, unser Gesäß und Kondition überhaupt dazu befähigt ist, das reiche Angebot an Distanz-, Berg-, und Rundfahrten auch nur annähernd nutzen zu können... aber im Fall der Fälle gäbe es ja immer noch Leih-Roller, Autos und  das Buffet, das Ernährungsbewußte ;0)

Anflug Samstag, 1. April, 1. Tag

Take off um 5:40 in München, Ankunft um 8:00 auf der Insel - na das wird schon mal ein Energie-deffizienter Tag - oder?

Saisonstart im Team – jetzt geht's los... ;0)
Schönstes Wetter, perfekter Shuttle-Service, überraschend modernes und angenehmes Hotel (Playa del Muro) und unkomplizierter "Check in an der Fahrradausgabe".
Wow, da ist es nun, das Traumrad in meiner Größe, auf mich eingestellt und leicht wie eine Feder.

Wir beschließen, schon mal mit einer kleinen "Einsteiger-Tour" die nahe Umgebung zu erkunden.
Der Hammer! Nur durch das einfache, umangestrengte Treten rollen wir schon mit 30km/h über den Asphalt.

Ich, der Zuhause immer noch mit einem zu kleinen und ungefederten 95er Gary Fisher-MTB auf Straßenreifen auf Langstrecke herumeiert, ein völlig neues Fahrgefühl!
Die kombinierten Brems/Gangschalthebel sind ebenso cool wie der extrem harte und steife Carbon-Rahmen.
Start – Cafe = am Ziel!
Wir rollen an diesem Tag 50km durch das nördliche flache Terrain.
Mallorca scheint ganz schön zu sein, abwechslungsreich, mit süßen, kleinen Dörfern und Städtchen.

Wie an all den nachfolgenden Tage dann auch, beginnen wir heute mit unserem ersten "After-tret-more-sweat-in-da-Sauna-happy-hour incl.. Freistilschwimmen all-you-can-give" - Ritual.

Danach - ja, danach sind die in Nudeln, Kartoffeln und Süßspeisen versteckten Kohlenhydrate am Buffet vollkommen Nebensache - guten Appetit!!! ;0)

Sonntag, die erste geführte Gruppen-Tour mit Martin

Treff am Startplatz "7" –
die Teams formieren sich.
Mit versammelter "Schweizer Garde", wie es scheint, einem Köllner und zwei Berliner strampeln wir morgens los.

Der Radius heute größer, die Eindrücke der Insel bestätigen und ergänzen sich positiv und obwohl "Gruppen-Therapien" nicht so meine Sache sind, macht das fahren hier echt Spaß.
Über kleine Nebensträußchen, die allesamt geteert zu sein scheinen, addiert der Tacho auf  ZigZack-Kurs fleißig die gefahrenen Kilometer.

Achtzig davon stehen am Ende der heutigen Tour auf dem Display.
... und der Hintern - oh ja, den spüre ich! Aber egal, morgen wird es schon wieder gehen ;0)
Martin, unser netter Guide, hat ohne Windschatten ganze Arbeit geleistet.


Tägliche Trainings-Fahrten zeigen Wirkung

Küste Alcúdia, im Bann der Insel.
Das Wetter bleibt relativ stabil. Wolken, Wind und Regentropfen halten sich zum Glück in Grenzen.
Die folgenden Tages-Distanzen pendeln sich bei rund 100 Kilometer ein, welche mal mit wenigen oder mehreren Höhenmetern garniert sind.

Die Gruppe hält ganz gut zusammen und "Ausreißer" oder "Überforderte" sind de facto nicht im Pulk. Mal pausiert der Eine, mal wechselt ein Anderer, aber alles in Allem etabliert sich schnell ein lockeres Gruppen-Gefüge. Das macht das Fahren zunehmend um so mehr freudiger und angenehm.

Traumhafte Kulissen
Die Kondition scheint von Tag zu Tag anzusteigen und die letzten Kilometer fließen immer umbeschwerlicher bis zum Ziel – was oftmals ein Bier oder Radler in einer der Kneipen in Hotelnähe ist, am Ende einer jener erlebnisreichen Ausfahrten.;0)
Auf dem Weg zu Mallorcas "Nord-cup".

Da wir etwas vor der eigentlichen Saison dran sind, gibt es faktisch kein Nachtleben nicht.

Wozu auch, wir liegen dann nach Schlummerkurs und mit vollen Bäuchen auf den Sofas unseres geräumigen Zimmers und reden, mailen, whats-app'en mit unseren lieben Daheimgebliebenen und tanken schlafend neue Energie für den Folgetag.
Energieeeeee ;0)

Das Gute an dieser "Vorsaison" ist aber auch die eh schon auffällig hohe Fahrradfrequenz auf den Straßen. Ich möchte keine vier Wochen später hier sein, wenn dann die Rad-Schlangen auf den Straßen vermehrt über die Lande ziehen und die Temperaturen "nach-Schatten-suchend" ansteigen.


Höhenmeter machen es interessanter!


Noch mal "die Kannte" geben...


Am Tag vor dem Abflug will die Gruppe sich "ausrollen"...
Ja aber – die ganzen schönen Pässe im westlichen Gebirge?
Jetzt zum Schluss, kann man doch noch mal "ins volle treten?
Sich noch mal "die Kannte" geben!!!

Ohne die "Küsten-classic" würde ich irgendwie unverrichteter Dinge von dieser Insel fahren und wer weiß, ob ich hierher noch einmal zurückkomme?
Anstieg mit Belohnung – Aussicht vom Mirador-Tunnel. 


Also verlade ich meinen Carbon-Racer am Freitag Morgen in den Tour-Bus und nutze die Fahrt in das nette Bergstädtchen Valdemossa.
Entlang der Nord-West-Küste, traumhafte Ausblicke.

Zuerst rolle ich wieder Bergab und fahre dann noch ein Tal weiter südlicher wieder den Anstieg hoch. Sonne, angenehme Temperaturen, traumhafte Landschaft, weite Blicke und reichlich Höhenmeter.

Und... ich bin nicht alleine!
Hunderte radeln auf gleicher Strecke, doch die Scharen verteilen sich zunehmend, kreuzen sich aber an den markanten Wegpunkten an der Küste auch immer wieder.

Stauseen im Inselinneren. 

Schweißtreibende Anstiege, flotte Verbindungsetappen, schnelle Abfahrten.
Ein mal mehr begeistert die Insel mit Ihrer abwechslungsreichen Vegetation, den unterschiedlichen Strecken, dem milden Klima und der südländischen Entspanntest – und auch am letzten Tag erreiche ich den Stützpunkt ohne einen Plattfuß der doch so zierlich wirkenden Bereifung.

Nach knapp 120km und rund 2000 Höhenmeter rolle ich pünktlich zum letzten Abend-schwimmen vor dem letzten Abendessen ein. Geschafft! ;0)


Altstadt Alcúdia

Abschied von "Malle"

Am letzten Tag rollen wir gemütlich nur mal rüber nach Alcúdia, zu Café, Eis, Shoppen, Essen...
bevor wir dann unsere schwarzen "Racer" endgültig und schweren Herzens abgeben.
Abflug abends.



Schön war's!
Sportlich, entspannend, motivierend, trainierend, genussreich, interessant... Cool!!! ;0)

TF

Link zum Film:

 Zum Film

Weitere Impressionen:

Markt auf dem Plaça Major, Pollença.


Aussicht vom Kloster Sant Salvador
Gassi in Valedmossa.

Na, dit sin echte Berliner, kickste, wa?!
Das Schweizer Maskottchen vom Köllner... hä?
Quasi ein kleiner Mercedes vorm Cafe...
Die "Velo-nische Erleuchtung" auf dem heiligen Berg!

Mallorca war es wert, auf jeden Fall!!! ;0)