Dienstag, 2. Mai 2017

Reif für die Insel – Mallorca Cycling

Gehirn an Wade – gib Gummi!

Der Frühling hat begonnen – 
Zeit, die müden Knochen wieder in Schwung zu bringen, 
die noch winterschläfrige Muskulatur zu reaktivieren und
den Kreislauf mal wieder in Schwung zu bringen.
Darum, ab auf die Insel!

1 Woche Mallorca – Trainingscamp im Rennrad-Eldorado


Insel-Flair – vielversprechendes Ambiente für eine genussvolle Urlaubs-Woche ;0)
Viel davon gehört, noch nie ausprobiert und nun scheint der richtige Moment dazu gekommen.
Erstmals beziehen wir, Gerhard und ich, auf der "Wärme-versprechenden Urlauber-Insel mit dem Rentner-Image" Quartier.

Nicht in einem "All-you-can-in-Dich-reinstopf-Tempel" – also ja, schon... aber nicht vorrangig!
Oh nein, wir geben uns anderweitig die Kannte – in einem "Sporthotel" mit direktem Anschluss an dem Schweizer Rennrad-Trainings- und Verleih-Zentrum Hürzeler :0)

Fliegengewicht aus Carbon.
Uns stehen Rennräder vom Feinsten (Centurion Carbon) zur Verfügung. Ebenso Guides für Traings-Fahrten in verschiedenen Klassen (Km, Hm, Km/h).

Am Hotel selbst lockt

  • ein Pool (noch zu kalt ;0),
  • eine Schwimmhalle mit Sauna (jeden Tag nach der Ausfahrt ausgiebig genutzt! ;0),
  • ein Gym (... ja wann das jetzt noch?) und
  • ein reichhaltiges Buffet, z.B. für eine Sportler-bewußte Ernährung (neben all den 1000 anderen unwiderstehlichen Leckereien...)

Aussicht vom Zimmer-Balkon ;0) Glückstreffer in der ersten Reihe!
Doch zu Beginn haben wir letztendlich keine Ahnung, was da auf uns "zu rollt" – ob unsere Waden, unser Gesäß und Kondition überhaupt dazu befähigt ist, das reiche Angebot an Distanz-, Berg-, und Rundfahrten auch nur annähernd nutzen zu können... aber im Fall der Fälle gäbe es ja immer noch Leih-Roller, Autos und  das Buffet, das Ernährungsbewußte ;0)

Anflug Samstag, 1. April, 1. Tag

Take off um 5:40 in München, Ankunft um 8:00 auf der Insel - na das wird schon mal ein Energie-deffizienter Tag - oder?

Saisonstart im Team – jetzt geht's los... ;0)
Schönstes Wetter, perfekter Shuttle-Service, überraschend modernes und angenehmes Hotel (Playa del Muro) und unkomplizierter "Check in an der Fahrradausgabe".
Wow, da ist es nun, das Traumrad in meiner Größe, auf mich eingestellt und leicht wie eine Feder.

Wir beschließen, schon mal mit einer kleinen "Einsteiger-Tour" die nahe Umgebung zu erkunden.
Der Hammer! Nur durch das einfache, umangestrengte Treten rollen wir schon mit 30km/h über den Asphalt.

Ich, der Zuhause immer noch mit einem zu kleinen und ungefederten 95er Gary Fisher-MTB auf Straßenreifen auf Langstrecke herumeiert, ein völlig neues Fahrgefühl!
Die kombinierten Brems/Gangschalthebel sind ebenso cool wie der extrem harte und steife Carbon-Rahmen.
Start – Cafe = am Ziel!
Wir rollen an diesem Tag 50km durch das nördliche flache Terrain.
Mallorca scheint ganz schön zu sein, abwechslungsreich, mit süßen, kleinen Dörfern und Städtchen.

Wie an all den nachfolgenden Tage dann auch, beginnen wir heute mit unserem ersten "After-tret-more-sweat-in-da-Sauna-happy-hour incl.. Freistilschwimmen all-you-can-give" - Ritual.

Danach - ja, danach sind die in Nudeln, Kartoffeln und Süßspeisen versteckten Kohlenhydrate am Buffet vollkommen Nebensache - guten Appetit!!! ;0)

Sonntag, die erste geführte Gruppen-Tour mit Martin

Treff am Startplatz "7" –
die Teams formieren sich.
Mit versammelter "Schweizer Garde", wie es scheint, einem Köllner und zwei Berliner strampeln wir morgens los.

Der Radius heute größer, die Eindrücke der Insel bestätigen und ergänzen sich positiv und obwohl "Gruppen-Therapien" nicht so meine Sache sind, macht das fahren hier echt Spaß.
Über kleine Nebensträußchen, die allesamt geteert zu sein scheinen, addiert der Tacho auf  ZigZack-Kurs fleißig die gefahrenen Kilometer.

Achtzig davon stehen am Ende der heutigen Tour auf dem Display.
... und der Hintern - oh ja, den spüre ich! Aber egal, morgen wird es schon wieder gehen ;0)
Martin, unser netter Guide, hat ohne Windschatten ganze Arbeit geleistet.


Tägliche Trainings-Fahrten zeigen Wirkung

Küste Alcúdia, im Bann der Insel.
Das Wetter bleibt relativ stabil. Wolken, Wind und Regentropfen halten sich zum Glück in Grenzen.
Die folgenden Tages-Distanzen pendeln sich bei rund 100 Kilometer ein, welche mal mit wenigen oder mehreren Höhenmetern garniert sind.

Die Gruppe hält ganz gut zusammen und "Ausreißer" oder "Überforderte" sind de facto nicht im Pulk. Mal pausiert der Eine, mal wechselt ein Anderer, aber alles in Allem etabliert sich schnell ein lockeres Gruppen-Gefüge. Das macht das Fahren zunehmend um so mehr freudiger und angenehm.

Traumhafte Kulissen
Die Kondition scheint von Tag zu Tag anzusteigen und die letzten Kilometer fließen immer umbeschwerlicher bis zum Ziel – was oftmals ein Bier oder Radler in einer der Kneipen in Hotelnähe ist, am Ende einer jener erlebnisreichen Ausfahrten.;0)
Auf dem Weg zu Mallorcas "Nord-cup".

Da wir etwas vor der eigentlichen Saison dran sind, gibt es faktisch kein Nachtleben nicht.

Wozu auch, wir liegen dann nach Schlummerkurs und mit vollen Bäuchen auf den Sofas unseres geräumigen Zimmers und reden, mailen, whats-app'en mit unseren lieben Daheimgebliebenen und tanken schlafend neue Energie für den Folgetag.
Energieeeeee ;0)

Das Gute an dieser "Vorsaison" ist aber auch die eh schon auffällig hohe Fahrradfrequenz auf den Straßen. Ich möchte keine vier Wochen später hier sein, wenn dann die Rad-Schlangen auf den Straßen vermehrt über die Lande ziehen und die Temperaturen "nach-Schatten-suchend" ansteigen.


Höhenmeter machen es interessanter!


Noch mal "die Kannte" geben...


Am Tag vor dem Abflug will die Gruppe sich "ausrollen"...
Ja aber – die ganzen schönen Pässe im westlichen Gebirge?
Jetzt zum Schluss, kann man doch noch mal "ins volle treten?
Sich noch mal "die Kannte" geben!!!

Ohne die "Küsten-classic" würde ich irgendwie unverrichteter Dinge von dieser Insel fahren und wer weiß, ob ich hierher noch einmal zurückkomme?
Anstieg mit Belohnung – Aussicht vom Mirador-Tunnel. 


Also verlade ich meinen Carbon-Racer am Freitag Morgen in den Tour-Bus und nutze die Fahrt in das nette Bergstädtchen Valdemossa.
Entlang der Nord-West-Küste, traumhafte Ausblicke.

Zuerst rolle ich wieder Bergab und fahre dann noch ein Tal weiter südlicher wieder den Anstieg hoch. Sonne, angenehme Temperaturen, traumhafte Landschaft, weite Blicke und reichlich Höhenmeter.

Und... ich bin nicht alleine!
Hunderte radeln auf gleicher Strecke, doch die Scharen verteilen sich zunehmend, kreuzen sich aber an den markanten Wegpunkten an der Küste auch immer wieder.

Stauseen im Inselinneren. 

Schweißtreibende Anstiege, flotte Verbindungsetappen, schnelle Abfahrten.
Ein mal mehr begeistert die Insel mit Ihrer abwechslungsreichen Vegetation, den unterschiedlichen Strecken, dem milden Klima und der südländischen Entspanntest – und auch am letzten Tag erreiche ich den Stützpunkt ohne einen Plattfuß der doch so zierlich wirkenden Bereifung.

Nach knapp 120km und rund 2000 Höhenmeter rolle ich pünktlich zum letzten Abend-schwimmen vor dem letzten Abendessen ein. Geschafft! ;0)


Altstadt Alcúdia

Abschied von "Malle"

Am letzten Tag rollen wir gemütlich nur mal rüber nach Alcúdia, zu Café, Eis, Shoppen, Essen...
bevor wir dann unsere schwarzen "Racer" endgültig und schweren Herzens abgeben.
Abflug abends.



Schön war's!
Sportlich, entspannend, motivierend, trainierend, genussreich, interessant... Cool!!! ;0)

TF

Link zum Film:

 Zum Film

Weitere Impressionen:

Markt auf dem Plaça Major, Pollença.


Aussicht vom Kloster Sant Salvador
Gassi in Valedmossa.

Na, dit sin echte Berliner, kickste, wa?!
Das Schweizer Maskottchen vom Köllner... hä?
Quasi ein kleiner Mercedes vorm Cafe...
Die "Velo-nische Erleuchtung" auf dem heiligen Berg!

Mallorca war es wert, auf jeden Fall!!! ;0)

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